Präsident des Landtags nimmt an Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewalt in den Niederlanden teil

Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, nimmt am Freitag, 4. Mai 2018 an einer Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewalt in der Petrus Kirche im niederländischen Venray teil. Mit der Befreiung am 5. Mai 1945 endete für die Niederlande die fünfjährige Besatzung durch die nationalsozialistische Schreckensherrschaft.

Der Präsident, der auf Einladung des Bürgermeisters der niederländischen Kleinstadt gemeinsam mit seiner Frau Monika in die Provinz Limburg reist, wird im Anschluss daran einen Kranz am Mahnmal der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn niederlegen. In Ysselstein befindet sich der größte Soldatenfriedhof der Niederlande und zugleich der einzige Friedhof für deutsche Soldaten.

Vor seiner Abreise in die Niederlande sagte der Landtagspräsident: „Es ist ein unermesslich großes Geschenk, dass uns unsere niederländischen Nachbarn nach den Schrecken beider Weltkriege die Hände zur Versöhnung gereicht haben. Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn, wo mehr als 31 Tausend gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte fanden, zeugt davon. Unser Innehalten und Gedenken heute ist zugleich eine Mahnung, dass in vielen Ländern der Welt auch heute Menschen unter Krieg, Gewalt und Terror leiden. Orte wie die Kriegsgräberstätte Ysselsteien sind uns Verpflichtung zum Frieden und zur Demokratie.“

Hintergrund
Auf dem Gebiet der Gemeinde Venray (Provinz Limburg) unweit der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Dort befindet sich der größte Soldatenfriedhof der Niederlande und zugleich der einzige Friedhof für deutsche Soldaten. Nach 1945 wurden die auf dem Staatsgebiet der Niederlande gefallenen deutschen Soldaten exhumiert und auf dem ca. 30 ha großen Gelände in Ysselsteyn begraben. Darüber hinaus sind dort auch Polen und Russen begraben, die in den deutschen Streitkräften gedient haben. Zudem sind hier die verstorbenen Männer, Frauen und Kinder aus dem deutschen Konzentrationslager Herzogenbusch nahe ’s-Hertogenbosch beigesetzt. Insgesamt haben in Ysselstein mehr als 31.000 Kriegstote ihre letzte Ruhestätte gefunden. 1976 hat die niederländische Regierung die Kriegsgräberstätte in die Obhut der Bundesrepublik Deutschland und damit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge übergeben, der die Anlage seitdem verwaltet und pflegt. Landtagspräsident André Kuper ist Mitglied im Landesvorstand NRW des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK). In den Niederlanden wird jährlich am 5. Mai des Kriegsendes und des Endes der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft gedacht.

Foto privat/Monika Kuper