Symposium arbeitet die Geschichte des Sozialwerks heraus

Während eines zweitägigen Symposiums auf dem Gelände der Landespolizeischule in Stukenbrock-Senne haben sich Teilnehmer aus Wissenschaft und Forschung, der Wohlfahrtsverbände sowie Mitgliedern der  Steuerungsgruppe mit dem Schirmherr André Kuper über die Zeit der Nutzung als Sozialwerk ausgetauscht.

Ausgerichtet hat die Tagung mit Förderung des Landes die Gedenkstätte Stalag und der Arbeitskreis zur „Sozialwerksgeschichte Stukenbrock“. „Mit seinen alten Gebäuden aus der Stalagzeit und aus der Sozialwerkszeit bis hin zur alten originalen Lagerkirche ist es ein authentischer Ort“, sagte André Kuper, Präsident des Landtags.

An dem historischen Ort träfen sich mindestens zwei Geschichten: Zunächst stehe das ehemalige Stalag 326 für Krieg, Mord und Gewalt in der Zeit des Nationalsozialismus, in dem überwiegend russische Kriegsgefangene inhaftiert waren. Nach einer Zwischennutzung als Internierungslager wurde das Gelände ab 1948 bis in die 1970-er Jahre zur Bewältigung der Folgen des Krieges, nämlich von Flucht und Vertreibung genutzt. Die Landesregierung organisierte damals in dem sogenannten Sozialwerk einen Zusammenschluss der Wohlfahrtsverbände. Von 1946 bis 1970 haben die Sozialverbände und der Federführung des Sozialministeriums im Sozialwerk Flüchtlinge aufgenommen und beheimatet. Gerade in der Anfangszeit unter menschenunwürdigen Verhältnissen, weil es einfach nicht besser ging.

Schirmherr André Kuper unterstrich, dass Flucht und Vertreibung eine Folge des Krieges sei und deshalb die Geschichte des Sozialwerks unauflöslich mit der Geschichte des Stalag verbunden sei.

Seit einiger Zeit laufen die Planungen, beide Epochen ganzheitlich in einer Gedenkstätte von nationaler Bedeutung darzustellen. So soll ein Ort der Begegnung entstehen, in der auch Bezüge zur Gegenwart entstehen. „Mir ist es ganz besonders wichtig, dass wir aus der wechselhaften Geschichte lernen.

Masterstudenten der Hochschule OWL sollen jetzt eine raumplanerische Machbarkeitsstudie entwickeln, die im Frühjahr 2019 vorgestellt und dann diskutiert wird.